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Dienstag, 13. Juni 2017

Wolle färben mit Rhabarberwurzel

Rhabarberwurzel:
"Rhabarberwurzel (Rheum sp., Polygonaceae) ist ein pflanzliches Arzneimittel mit abführender und zusammenziehender (gerbender) Wirkung. Es wird innerlich zur kurzfristigen Behandlung der Verstopfung und äusserlich bei Erkrankungen der Haut und Schleimhaut angewendet." (Quelle: pharmawiki.ch)

Abgesehen von der Heilwirkung ist die Rharbarwurzel ein tolles Färbemittel. Sie besitzt eine intensive Färbekraft und je nach Temperatur und Dauer der Färbung bietet sie ein großes Farbspektum. 
Für ca. 600g zu färbende Wolle reicht eine knappe Hand voll.


Die Vorarbeit:
  • Wolle heiß beizen mit Alaun und Weinstein im Verhältnis 12/2 zum trockenen Wollgewicht
  • Rhabarberwurzel in kleinem Topf ansetzen und langsam erhitzen bis zum Kochen
  • alles am Besten über Nacht auskühlen lassen
  • den ausgekochten Sud abseihen und Rharberwurzel in einem Färbebeutel einfangen 
Das Färben:
  • die gebeizte Wolle einmal klar spülen
  • Wolle in den kalten Färbesud geben und langsam erwärmen


Ein wunderbarer Nebeneffekt:
Es riecht sooo lecker in der Färbeküche :-)

  


Da Rharbarwurzeln eine intensive Farbkraft besitzt, schaue ich in regelmäßigen Abständen nach dem Ergebnis. Bei hohen Temperaturen wird die Färbung rötlich-braun. 
Ich möchte ein weiches vanilliges Gelb, vielleicht noch ein wenig dunkler mit einer Nuance ins Ocker. (senfgelb?)
Also: immer wieder rühren, schauen und nicht kochen. 

Das Ergebnis im Vergleich mit anderen Gelbfärbungen:
von links: 
- Rhabarber auf Merino-Cashmere-Seide 
- Birke auf Seide/Seacell
- Rhabarber auf Seide/Seacell
- Frauenmantel auf Seide/Seacell


Rhabarber lässt sich ganz toll mit Krapp kombinieren:
Je nach Färbedauer und in welchem Farbzug die erste Färbung entstanden ist, lassen sich intensive Orange-Töne in der Überfärbung mit Krapp herstellen.


Meine, mit Pflanzenfarben  handgefärbte Wollem gibt es hier zu kaufen:
Shop: www.knitime.de/Handgefärbtes
Facebook-Gruppe: kniTime - Zeit für Wolle


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Dienstag, 6. Juni 2017

Flieg, kleine Spindel, flieg

Es ist passiert: Im März diesen Jahres wurde ich mit einem neuen Virus infiziert - dem Spinnvirus.
Erstmalig habe ich mich mit dem Thema "Spinnen mit der Handspindel" beschäftigt. Seit dem hat dieses neue Hobby einen festen Platz in meinem Handarbeitsleben erhalten.



Meine ersten Erfahrungen möchte ich hier zusammen fassen.

Entscheidend für den Erfolg bei den ersten Versuchen sind 2 Themen: die Fasern und die Spindel.
Bevor ich näher darauf eingehe, ganz kurz zum Ablauf des Spinnens mit der Handspindel (dies soll keine 1:1 Anleitung zum Spinnen mit der Handspindel sein, sondern ein paar Anregungen zu den Vorbereitungen)
Um sich mit dem Bewegungsablauf von Spindelhand und Faserhand vertraut zu machen, empfehle ich die YouTube-Videos von chantimanou: >klick<

  1. Spindel drehen und Drall sammeln 
  2. Faser ausziehen
  3. Drall in die ausgezogene Faser wandern lassen

Meine Lieblingsspindel, der Wirtel ist aus Rosskastanie

Zu Punkt 1 Spindel drehen und Drall sammeln:

Wie sollte meiner Meinung nach die ideale Anfängerspindel sein?
  •  - sie sollte nicht zu schwer sein (ich komme am besten mit Spindeln um die 30-40g zurecht), denn je schwerer die Spindel, desto schneller reißt der frisch gesponnene Faden
  • - der Wirtel sollte so groß wie möglich sein, denn je gößer der Wirtel, desto länger und gleichmäßiger dreht die Spindel (meine Lieblingsspindel hat einen Durchmesser von 9 cm)
  • Da gibt es einen eindeutigen Zielkonflikt: Je größer der Wirtel, desto mehr Material hat er, desto schwerer ist er. 

 

 

 Punkt 2: Fasern ausziehen:

 Die Hauptaufgabe beim Spinnen ist das Ausziehen der Fasern.
Spinnfasern, meist käuflich als Kammzüge oder Rolags zu erwerben, gibt es in den unterschiedlichsten Materialien
  • reine Wolle (Bsp.: Merino, Coburger Fuchs, Shetland, Gotland, Bluefaced Leicaster, Yak...)
  • Seide
  • Mischfasern
  • pflanzliche Fasern


Wichtig bei der Auswahl der ersten Spinnfasern ist das Wissen über die Faserlänge. Ja: jede Faser hat für sich eine andere Länge. Sehr lange Fasern (bspw. Seide) sind schwierig auszuziehen und brauchen ganz viel Drall (dazu muss die Spindel ganz schnell drehen), kurze Fasern  (bspw. Yak) bilden leicht ein verknüddeltes Knäuel in der Faserhand. Meine ersten Fasern, die ideal Auszuziehen sind, waren Merino und Coburger Fuchs.
Hier habe ich meinen ersten Anfängerfehler begannen. Voller Motivation auf der Suche nach einem tollen Kammzug habe ich mich von meinen Strickerfahrungen leiten lassen und einen gemischten Kammzug aus Merino-BFL-Yak-Seide gekauft. Ein tolle Materialzusammensetzung: weich, kuschlig und edel. Aber darin sind alle Faserlängen von kurz bis sehr lang und damit war das Ausziehen für die ungeübte Hand schwer.
gemischte Fasern aus Merino-BFL-Yak-Seide


Mein Tipp für die ersten Spinnversuche: Eine nicht gemischte
Faser nehmen, in der man nur eine Faserlänge zu beachten braucht.











Das Ausziehen der Fasern ist entscheidend für den Faden, der dann gesponnen werden kann.
Am besten macht man zu Beginn ein paar Trochenübungen, um sich mit dem Kammzug vertraut zu machen.
Ich teile mir den Kammzug auf und portioniere ihn in handliche Stücke.


Nun kann es losgehen mit dem Spinnen:
 Ein paar Fasern aus dem handlichen vorbereiteten Stück Kammzug rausziehen und die Spindel ordentlich drehen lassen.








Und da ist es: mein erstes handgesponnenes Garn mit der Handspindel:
Dies wird sorgsam und mottensicher aufbewahrt ;-), nein, es wird nicht verstrickt.

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Freitag, 2. Juni 2017

Wenn Wolle wickeln zum Erlebnis wird

Für alle Liebhaber handgefärbter Garne gibt es einen Wehrmutstropfen:

Handgefärbte Wolle gibt es meist nur am Strang. Doch damit endlich das neu errungene Fädchen auf die Nadel kann, muss Vorarbeit geleistet werden.

Vom Strang zum Knäuel - bedeutete bisher mühevolle Handarbeit, indem der Opa / Papa / Lieblingsmensch oder die Kinder den Strang um die Arme gelegt bekommen und dann wird gewickelt ... und gewickelt... und gewickelt... und die Arme werden schwer.

Je nach Lauflänge des Stranges kann das zu einem abendfüllenden Programm werden.
Heraus kommt ein wunderbar rundes Knäuel, was beim Stricken gerne davon rollt; am besten noch unters Sofa.

Das ideale Spielzeug für leidenschaftliche Stricker /-innen ist daher unser Wollwickler.
Scheinbar mühelos wickelt er 800m und mehr innerhalb weniger Minuten zu einem hübschen runden Wollbobbel.

Wolle einmal am Strang und gewickelt

So funktionierts:
Der Wollstrang wird über eine Haspel gespannt und der Anfangsfaden wird zum Wickler geführt.

Wollstrang auf Haspel gespannt

Der Faden wird durch die Fadenführung zum Konus geführt und dort befestigt. Nun kann ganz bequem an der Kurbel gedreht werden:

entstehender Wollbobbel auf dem Wickler

Innehalb von 5min (inkl. Aufbauzeit der Haspel und des Wicklers) sind 400m eines Garnes in Sockenwollstärke gewickelt.

fertig gewickelter Wollbobbel, kann von außen oder von innen abgestrickt werden


Das Tolle an unserem Wickler: er kommt ganz ohne Kunststoff und Zahnräder aus... Der Riemenantrieb ist absolut geräuschlos und nix ruckelt oder kann ausschlagen.
Zusätzlich gibt es die einzigartige Möglichkeit zur Individualisierung.
Der Wickler kann mit jedem Wunschmotiv oder Schriftzug ganz individuell gestaltet werden und wird so zu einem einzigartigen Unikat. Ideal auch zum Verschenken für jeden Anlass.



Und wo gibts dieses Wunderwerk?
Der Wickler wird von uns von Hand gebaut und kann >hier< bestellt werden.
www.knitime.de/wollwickler
Unbedingt notwendig dazu ist eine Haspel: >hier<
www.knitime.de/wollhaspel-aus-holz

Und wenn freuts noch?
Ich schau mal zum Freutag vorbei, >hier<